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Der Wettbewerb für Architekten für das Sparkassenquartier in Kempten kann beginnen


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Gebäude-Leerstände im Sparkassen-Quartier Kempten

Die langen Gebäude-Leerstände im Sparkassen-Quartier verlocken zunehmend zum Vandalismus. Abhilfe soll nun ein Bauzaun schaffen. © Archivbild: Tröger

Kempten – Ruhig ist es in letzter Zeit um das Sparkassenquartier und seine Zukunft geworden. Im Stillen wurde aber fleißig weiter daran gearbeitet. Vergangene Woche konnte der Gestaltungsbeirat nun seine Wünsche und Anregungen in den vom Bauherren Sparkasse Allgäu, der DAL Real Estate Management GmbH und städtischer Verwaltung – auch der Heimatverein war eingebunden worden – formulierten Auslobungstext für den Architektenwettbewerb einbringen.

Nach Abwägung der drei Nutzungsszenarien mit Blick auf Erfolgsaussicht und Renditeerwartung hat sich die Variante mit Lebensmittelsortimenter und Spezialhandel im Erdgeschoss durchgesetzt. Durch einen möglichen Umzug eines Bestandsanbieters stehe bereits vor dem Start der Projektentwicklung ein attraktiver Mieter bereit, der zudem die städtebaulichen Gegebenheiten vor Ort, wie limitierte Flächen aufgrund der Durchwegung oder die Berücksichtigung des städtebaulichen Erbes, als Herausforderung annehme, wie es in der Gremiumssitzung hieß. Ergänzend sollen eine Bäckerei mit Cafébereich und moderne Handelskonzepte wie Pop-Up-Shops einen attraktiven Treffpunkt nicht zuletzt für die ÖPNV-Kundschaft darstellen.

Laut Gutachten wären bis zu vier Obergeschosse mit voller Höhe lediglich im Gebäudeteil an der Königstraße denkbar, der nach Möglichkeit erhalten werden soll und wo sich bereits eine Lösung für Fußgänger abgezeichnet habe. Der Bereich entlang der Promenadestraße dagegen ist laut Gutachten aus Gründen des Denkmalschutzes nicht in voller Höhe nutzbar. Für die Obergeschosse sind Büros, ein größerer Veranstaltungsraum für die Sparkasse selbst, Arztpraxen sowie andere medizinische Dienstleister und vornehmlich ab der dritten Etage auch Wohnen angedacht. Begrünte beziehungsweise intensiv genutzte Dachflächen sollen ebenfalls berücksichtigt werden.

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Wie Helmut Wittman, Projektleiter der Sparkasse, angab, sollen in der ersten Phase aus 44 Bewerbern 25 geeignete Büros per Losverfahren ausgewählt werden. Am 9. Februar sollen die Unterlagen nach einer Preisrichtervorbesprechung versendet werden. Die erste Sitzung des Preisgerichts ist für Anfang Mai angesetzt und die Prämierung für den 25. September. Wie auf der Website der Sparkasse Allgäu zu lesen ist, werden die Preisträger zum Verhandlungsverfahren eingeladen und erhalten mit Einladung zu diesem die Vergabeunterlagen. Der Auftrag wird an einen der Preisträger des Wettbewerbs vergeben. 

Kritiker sind positiver gestimmt

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Anfang Februar waren die Haus- und Wohnungseigentümer im Zuge einer vorbereitenden Untersuchung durch UmbauStadt PartGmbH per Fragebogen einbezogen worden. So auch Marianne Krug, die zusammen mit ihren Schwestern Eigentümerin des Gebäudes Promenadestraße 1 ist.

Einerseits positiver gestimmt durch Aussagen im Gestaltungsbeirat, dass Nachhaltigkeit neben der Ökonomie ihren Platz haben müsse, benannte sie bereits früher genannte Bedenken nochmals klar: „Hinsichtlich der Bebauungspläne der Sparkasse hegen wir trotz der unseren Vorstellungen entsprechenden jüngsten Aussagen des Gestaltungsbeirates (oben beschriebene Sitzung Ende Januar; Anmerk. d. Red.) unsere dem OB bereits 2017 vorgetragenen Befürchtungen.

„Bedrohte Attraktivität des Altstadtviertels“

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Wir wünschen uns, dass die künftigen Planungen tatsächlich einer denkmalsensiblen Urbanität entsprechen, indem sie Wohnen und Gewerbe verbinden. Innenhöfe, Durchgänge, Kleinteiligkeit sollten erhalten werden“. Ein zusätzlicher Großkomplex wie das Reischmann-Gebäude, Nürnberger Haus, Galeria oder der neue Sparkassenbau würde „der bedrohten Attraktivität des Altstadtviertels noch mehr schaden“, macht Krug ihrer Unzufriedenheit über „Bausünden mitten im historischen Übergang zwischen Stiftsstadt und Reichsstadt“ Luft.

Die Betrachtungsweise des historischen Stadtkerns unter dem Vorzeichen „Erweiterte Doppelstadt“ sieht Krug als „Chance“, damit „wenigstens der kleine Altstadtkern“ vor dem Zugriff „falsch verstandener Stadtsanierung“ verschont werde; ein Punkt der Innenstädte wie die von Memmingen, Isny oder Wangen attraktiver mache.

Bisher seien Nachbarn zu wenig einbezogen worden. Solide unabhängig durchgeführte Beweissicherungsmaßnahmen an den bestehenden Nachbargebäuden seien möglichst vor dem geplanten Wettbewerb nötig. Um dem Vandalismus im schon lange leer stehenden „Sparkassen-Quartier“ Herr zu werden, soll, einem Schreiben von Wittmann zufolge, der Bereich nun eingezäunt werden. 

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Author: Brandon Simpson

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