Die Bank Credit Suisse ist in aller Munde und sorgt für viele Schlagzeilen in den Medien. Die Bank ist am Boden. Doch was bedeutet das genau? Warum ist das so wichtig? Und was macht eine Bank überhaupt? SRF Kids erklärt die Sachlage.
Es ging drunter und drüber in den letzten Tagen bei der Bank Credit Suisse. Nun steht die Bank vor dem Aus und wird von ihrer Konkurrentin, der UBS, gekauft. Ein historisches Ereignis, das auf der ganzen Welt grosse Aufmerksamkeit erregt.
Was ist mit der Credit Suisse passiert?
«Die Credit Suisse hatte einfach schlechte Chefs, die in den letzten Jahren das Geld nicht gut angelegt haben. Zudem half die Bank ihren Kundinnen und Kunden in den USA, Steuergelder zu verstecken, was nicht erlaubt ist», sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Reto Lipp. «So ist das Vertrauen in die Bank verloren gegangen.» Immer mehr Investoren wie auch Kundinnen von der Credit Suisse haben sich in der letzten Zeit von der Bank abgewendet.
Warum ist die Credit Suisse jetzt am Ende?
Und das hat zu folgendem Problem geführt: Wenn alle gleichzeitig die Bank verlassen, weil das Vertrauen fehlt, wollen alle gleichzeitig ihr gesamtes Geld bei der Bank wegholen. Das ist ein Riesenproblem für die Bank. Denn die Bank arbeitet mit dem Geld der Kundinnen und Kunden: Sie investiert damit in andere Projekte, um mehr Geld zu gewinnen und so als Firma zu wachsen. Die Bank kann deshalb gar nicht so viel Geld auf einmal zurückgeben. Sie hat dieses Geld nicht.
Warum ist die Credit Suisse so wichtig?
Eine Bank schliesst, doch es gibt noch viele weitere Banken in der Schweiz. Warum ist das so schlimm, wenn es die Credit Suisse nicht mehr gibt? «Die Credit Suisse ist eine der beiden grössten Banken der Schweiz. Es betrifft ganz viele Menschen, wenn die Bank pleite geht, nicht nur Angestellte», sagt Reto Lipp. «Die Bank ist so wichtig, weil sie so vielen Menschen Geld gegeben hat, um beispielsweise ein Haus zu bauen.» Zudem hat die Bank laut Reto Lipp vielen Firmen Geld geliehen, um dieses zu investieren. Weil so viele Menschen in finanzielle Nöte kämen, hat die Schweiz entschieden, die Bank zu retten, obwohl die Bank viele Fehler gemacht hat.
Es betrifft ganz viele Menschen, nicht nur Angestellte der Credit Suisse.
Werden nun alle bei der Credit Suisse entlassen?
«17'000 Personen arbeiten derzeit in der Schweiz für die Credit Suisse. Es werden sicher nicht alle Mitarbeitenden entlassen, aber Tatsache ist, dass es zu Filialschliessungen entweder bei der UBS oder bei der Credit Suisse kommen wird», sagt Reto Lipp. Denn in vielen Dörfern oder Städten sieht man oft neben einer UBS auch eine Credit Suisse. Das wird in Zukunft nicht mehr so sein.
Was passiert mit meinem Sparkonto?
«Keine Sorge! Ich kann entwarnen. Das Geld ist nicht weg und ist gesichert. Lediglich wird wahrscheinlich ein Sparkonto bald UBS-Sparkonto heissen, und nicht mehr Credit Suisse-Sparkonto», erklärt Reto Lipp.
Was macht eine Bank?
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Was macht eine Bank im Detail? Hier sind die wichtigsten Aufgaben zusammengefasst:
- Eine Bank verwaltet das Geld von Menschen, die ein Konto anlegen. Dort wird es in Sicherheit verwahrt. Dafür zahlt man meistens ein paar Franken im Monat. Man kann verschiedene Arten von Konti bei einer Bank eröffnen. Zum Beispiel haben viele Menschen – manchmal schon als Kind – ein Sparkonto. Dort zahlen sie Geld ein, das sie für später aufheben möchten. Irgendwann haben sie dann eine grössere Menge. So können sie sich später etwas Grosses kaufen, wie zum Beispiel ein Auto oder ein Haus.
- Banken verschieben Geld. Sie bekommen zum Beispiel den Lohn von einer Firma und leiten das Geld auf das richtige Konto. Auch Rechnungen bezahlt man in der Regel via Bankkonto.
- Banken leihen Geld aus. Wenn sich jemand zum Beispiel ein Haus kaufen möchte, aber zu wenig eigenes Geld auf der Seite hat, kann die Bank helfen. Sie leiht Geld aus – einen sogenannten Kredit. Dafür bezahlt man wie für das Konto eine Gebühr. Diese nennt man Zins.
- Banken wechseln das Geld in andere Währungen, die im Ausland verwendet werden. In der EU zahlt man zum Beispiel mit Euro. Die Bank wechselt unsere Schweizer Franken in Euro. So kann man ohne Probleme beispielsweise in Italien einkaufen.
- Banken beraten, wie Kundinnen ihr Geld sinnvoll investieren können. Anstatt das Geld auf dem eigenen Konto liegenzulassen, gibt man das Geld einer Firma und wird so Teilhaber. Wenn die Firma erfolgreich ist, kann man etwas dazuverdienen.
- Banken arbeiten aber auch selbst mit dem Geld, das ihre Kundinnen und Kunden bei ihnen deponiert haben. Zum Beispiel am Aktienmarkt. Dort kann die Bank sogenannte Wertpapiere (kleine Anteile von Firmen) kaufen und wieder verkaufen. So verdient die Bank ebenfalls Geld. Das ist aber ein gefährliches Geschäft, weil man nie genau weiss, wie sich der Markt entwickelt.
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SRF 1, 20.03.2023, 20:05 Uhr ;
Author: April Santana
Last Updated: 1702515482
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